Im Rahmen unseres Themensommers „Zeit für bessere Kommunikation“ haben wir uns mit interessanten Themen und Fragestellungen aus dem Bereich beschäftigt. Antworten gibt in diesem Beitrag LUCAS CONSULTING TEAM Trainerin, Beraterin und Coachin: Lena Wall.

Wie kann ich (als Führungskraft) schwierige Gespräche souverän führen?

oranger balken

Viele frisch gebackene Führungskräfte realisieren schnell, dass es bei einer Führungsposition nicht nur darum geht, mehr Verantwortung zu tragen, Aufgaben zu delegieren und “den Chef raushängen zu lassen”, sondern, dass plötzlich jeder Konflikt, jede Sorge und jede Not über den eigenen Tisch geht und die eigenen Mitarbeiter:innen mit erwartungsvollem Blick auf Lösungen warten. Schwierige Gespräche und Situationen, mit denen man konfrontiert wird, werden häufiger.

Souveränes Auftreten ist gerade in schwierigen Momenten umso wichtiger, um den Überblick zu behalten und im Team voranzukommen.

6 Tools für Schwierige Gespräche

Grundsätzlich ist es – auch wenn wir das oft anders wahrnehmen – gar nicht schlecht, wenn Konflikte und Meinungsverschiedenheiten entstehen, denn sie lassen uns wachsen, neue Lösungen finden und sorgen vor allem dafür, dass Themen nicht unter der Oberfläche brodeln und sehr viel Energie und Motivation kosten. Also im Zweifel lieber einmal hoch eskalieren als aussitzen – auch wenn es kurz unangenehm wird.

Um schwierige Gespräche souverän zu meistern, ist die innere Haltung der Schlüssel.

Wenn Menschen sich selbst reflektieren und sich ihrer Stärken und Schwachpunkte bewusst sind, fällt es leichter, Kritik nicht persönlich zu nehmen. Das ist für ein souveränes Auftreten im Gespräch die halbe Miete. Wenn ich meine Gefühle und meine Haltung davon abhängig mache, was andere Menschen über mich sagen, kann ich nicht souverän und ruhig bleiben.

Fast jeder kennt den Spruch “Was Paul über Peter sagt, sagt mehr über Paul als über Peter.” Lassen Sie sich diesen Satz nochmal auf der Zunge zergehen und Sie merken, ein schwieriges Gespräch wird für mich erst dann schwierig, wenn ich es zulasse.

Zusätzlich zur eigenen Haltung können wir mit den Rahmenbedingungen bereits viele Reibungspunkte lösen. Überlegen Sie sich vorher, was Sie mit dem Gespräch erreichen möchten, sammeln Sie Ihre Argumente und Kritikpunkte und bringen Sie sie möglichst sachlich rüber. Eine störungsfreie Atmosphäre und genug Zeit und Raum für Ihr Gegenüber ist in vielen Firmen keine Selbstverständlichkeit, kann aber wahre Wunder wirken.

Mit diesen 6 konkreten Tools sind Sie für Ihr nächstes kritisches Gespräch gewappnet:

Mit diesen konkreten Tools sind Sie für Ihr nächstes schwieriges Gespräch gewappnet:


1. Ich-Botschaften statt Vorwürfe
Statt dem Gegenüber die Schuld zuzuweisen („Du hast…“), beschreiben Sie Ihre eigenen Gefühle und Wahrnehmungen („Ich fühle mich…“). Das vermeidet Abwehr und schafft Raum für Verständnis.

2. Konkrete Situationen statt Verallgemeinerungen
Sprechen Sie gezielt über einzelne Ereignisse, statt pauschale Aussagen wie „immer“ oder „nie“ zu verwenden. Das hilft, Missverständnisse zu klären und verhindert unnötige Eskalation.


3. Aktives Zuhören und Wiederholen der Punkte mit eigenen Worten

Zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie ihn wirklich verstanden haben, indem Sie seine Aussagen in eigenen Worten zusammenfassen. So bauen Sie Vertrauen auf und vermeiden Interpretationsfehler.


4. Offene und interessierte Fragen stellen

Fragen wie „Was war Ihnen dabei wichtig?“ oder „Wie haben Sie das erlebt?“ fördern echtes Verständnis. Sie laden zur Reflexion ein, ohne Druck auszuüben.


5. Gemeinsame Lösungen entwickeln

Suchen Sie gemeinsam nach Wegen, wie beide Seiten gut weitergehen können. So entsteht ein Miteinander statt eines Gegeneinanders.


6. Echte Offenheit für ihr Gegenüber

Seien Sie bereit, Sich auf die Perspektive des Gegenübers einzulassen – auch wenn sie sich von Ihrer unterscheidet. Das schafft emotionale Sicherheit und Gesprächstiefe.

So gelingen schwierige Gespräche im Alltag mit wenigen Veränderungen und viel Reflexion.

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Zeit für Bessere Kommunikation